Das Schloß Friedrichsfelde im Tierpark Berlin ist das einzige Schloß in Berlin, in dem Eheschließungen stattfinden.
Hinter dem Schloß geht es zu den Schildkröten und zum Krokodilhaus. Leider haben sich die Panzerechsen angewöhnt, im Wasser dösend irgendwo versteckt auf die Fütterung zu warten. Auf den Schildern an den Gehegen finden sich Beschreibungen von Tieren, die nicht zu sehen sind. Schleifspuren im Sand lassen auf eine Sichtung hoffen. Der Besuch hier fühlt sich wie ein Suchspiel an.
Wieder an der frischen Luft, bewundere ich die schönen Gartenanlagen und Steinskulpturen hinter dem Schloß. Der Hauptweg vor dem Schloß zeigt eine schöne Sichtachse, die direkt auf das Terassencafé Kakadu zuführt. Ich genehmige mir noch eine Tasse Kaffee zur Stärkung.
Dann laufe ich vorbei an der Kamelwiese und den Lamas zur kommentierten Fütterung der Gibbons. Sehr empfehlenswert. Diese Affen können singen wie die Vögel.
Auf dem Heimweg mache ich eine Zeitreise. Am Schloss Friedrichsfelde befindet sich der alte Haupteingang des Tierparks Berlin. Bevor die U-Bahn-Linie 5 verlängert wurde, mußte man vom U-Bahnhof Friedrichsfelde aus hierher laufen. Als Kind kamen mir die 20 min Fußweg endlos vor. Beim Kauf der Eintrittskarten war man bereits das erste mal erschöpft. Heute auf dem Heimweg erscheint mir der Weg nicht weniger anstrengend. Der alte Eingangsbereich ist auf jeden Fall sehenswert.
Apropos Zeitreise. Selten gedenkt man der interessanten Anfänge des größten europäischen Landschaftstierparks. Nach dem zweiten Weltkrieg und der Gründung der DDR wurde 1955 auf dem Gelände des ehemaligen Schlossparks Friedrichsfelde als Pendant zum Zoologischen Garten Berlin im Westteil der geteilten Stadt, der Berliner Tierpark gegründet.
Von Anfang an wurde der Erfolg des Vorhabens durch freiwillige Arbeitseinsätze von Privatpersonen und Betrieben gesichert.
1956: Ein paar Tierschenkungen ermöglichten den Start mit 400 Tieren in 120 Arten.
2018: „Auf einem Rundweg von mehr als 20 Kilometern sind rund 7.800 Tiere in knapp 900 Arten zu entdecken.“
Die Berliner fühlten sich so mit dem Unternehmen verbunden, daß 1956 die „Gemeinschaft der Förderer des Tierparks Berlin“ gegründet wurde. Im Laufe der Jahre wurden durch den Verein hohe Spendensummen gesammelt und unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet. Seit 2007 werden Tierpark Berlin und Zoo Berlin von einem Direktor geleitet und der Förderverein benannte sich um in „Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoologischer Garten Berlin e.V.“. 2010 wurde die „Stiftung der Freunde der Hauptstadtzoos“ gegründet, um die Förderung von Zoo und Tierpark dauerhaft zu sichern.
(Quellen: Werbematerial des Tierparks; eigene Fotos, Tip: Anklicken öffnet eine vergrößerte Version.)